Funny games | dailyprompt

In einem großen Gartencenter entdeckte ich klassische Brett- und Tischspiele aus nachhaltigem Holz, die sich sowohl zu Hause als auch unterwegs spielen lassen. Darunter war auch Mikado.

Mikado hatte ich zuletzt als Kind gespielt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich es mit meinen Eltern im Wohnzimmer auf der Couch sitzend auf dem Couchtisch gespielt habe. Ich fand das damals aufregend, weil man aus einem Haufen spitzer, dünner Holzstäbchen eines an sich nehmen sollte, ohne dass dabei ein anderes wackelte.

Auch mein wöchentlicher Kaffeebesuch hatte Lust, mit mir Mikado zu spielen. Es war ein herrliches Vergnügen. Besonders schön war, wie dieses Spiel die Türen zur Erinnerung an die Kindheit öffnete. Der Körper erinnerte sich daran, mit welcher Haltung von Fingern oder Oberkörper die Stäbchen am besten …

Brettspiel und Tischspiel
Kindheitserinnerungen
werden lebendig

… gezogen werden konnten, ohne dass irgendetwas wackelte oder zitterte. Das werden wir wiederholen.

Auch „Vier gewinnt” war bei diesen neu gekauften Spielen dabei.

„Vier gewinnt” habe ich oft an den Papa-Wochenenden mit meiner jüngsten Tochter gespielt. Meistens haben wir es zusammen am Computer gespielt.
Auch das habe ich mit meinem Kaffeebesuch nach dem Mikadospiel gespielt und jedes Spiel endete unentschieden.

An einem der nächsten Wochenenden möchten mich meine beiden jüngsten, bereits erwachsenen Kinder besuchen. Sie wünschen sich, dass ich Miracoli „kochen” soll und anschließend wollen wir „Malefiz” spielen. „Malefiz” ist eines meiner Lieblingsspiele. Wenn man Menschen kennenlernen will, dann sollte man Malefiz in der Variante spielen, dass derjenige gewinnt, der als Erster alle seine Figuren ins Ziel gebracht hat – das dauert. Ich freue mich schon darauf.

Täglicher Schreibanreiz
Was war die letzte Aktivität, die du zum Spaß gemacht hast?

What was the last thing you did for play or fun? | Was war das Letzte, was Sie zum Spaß oder zum Vergnügen gemacht haben?

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Ines. oder For today, I am inconsolable …

Sie war meine Küchenfee in meinem Lieblingscafé. Jeden Freitag beginne ich dort mein Wochenende, ich schöpfe Kraft beim Lesen meiner Zeitschriftenabonnements und genieße die leckeren Salate, einen frisch gebackenen Kuchen und den selbst gerösteten Kaffee. Irgendwann, in den Sommerwochen, brachte sie mir meinen Salat persönlich an den Tisch, obwohl sie sonst immer nur im Hintergrund in der Küche arbeitete. Mit einem Lächeln im Gesicht und strahlenden Augen. Anfangs war ich leicht irritiert, doch irgendwann genoss ich es und spürte, wie dabei die Sonne aufging. Erst zuletzt begannen wir, ein Gespräch zwischen Tisch und Küche zu führen. Uns trennen Jahrzehnte. Wir empfanden das jedoch nicht so. Es blieb dabei.

Heute betrat ich „mein“ Café und T., der Chef und Barista, begrüßte mich wie immer und fügte hinzu: „Heute verabschieden wir Ines. Sie verlässt uns Richtung Heimat.“ Ich war konsterniert und vertiefte mich in meine Zeitschriften.

Nach einer Viertelstunde stand Ines an meinem Tisch, hielt die Salatschüssel „Avocadoliebe” in der Hand und sagte, dass ich es wohl schon erfahren hätte, dass sie fünfhundert Kilometer zurück in ihre Heimatstadt zieht. Aus Heimweh, kurzfristig entschieden. Aus diesem Grund habe sie heute den Salat gekrönt, sagte sie, während sie die Schüssel vor mir abstellte. Ich war sichtlich gerührt. Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten und verabschiedeten uns schließlich mit einer Umarmung.

Heimat ruft Ines
Avocadoliebe bleibt
die Sonne geht auf

… but tomorrow is a new day.

Triff dich nachts niemals alleine mit Fremden! | on this day in music

Der Song „Crazy“ von Kovacs mit dem Metropole Orkest wurde am 19.12.2019 als Single veröffentlicht und beschreibt den inneren Konflikt zwischen Vernunft und dem Drang zur Selbstzerstörung. Der Text beginnt mit mütterlich anmutenden Ratschlägen, die jedoch sofort durch das Verhalten des lyrischen Ichs untergraben werden. Es herrscht eine Spannung zwischen dem Wissen um die Gefahr und der bewussten Entscheidung, sie trotzdem zu suchen.

Die Interpretin beschreibt körperliche Reaktionen wie zitternde Hände und Herzrasen. Diese rühren jedoch nicht nur aus Angst, sondern auch aus einer aktiven Suche nach Gefahr und dem „Thrill“ her. Es wird ein Zustand geschildert, in dem die Person die Kontrolle verliert und regelrecht Jagd auf riskante Momente macht. Der Refrain verdeutlicht, dass es sich um einen mentalen Ausnahmezustand handelt.

Die Metapher, vor einer roten Ampel nicht bremsen zu können, steht für das Unvermögen, Impulse zu stoppen. Die „Dunkelheit im Kopf“ wird als eine Macht beschrieben, die das Positive aktiv verdrängt und zerstört. Versuchung wird als etwas Süßes und Lockendes dargestellt, dem man trotz besseren Wissens kaum widerstehen kann.

Insgesamt handelt der Song von innerer Unruhe und dem Kampf gegen dunkle Impulse. Er ist das Porträt eines Menschen, der die Regeln der Sicherheit kennt, aber durch seinen eigenen psychischen Zustand dazu getrieben wird, diese Grenzen zu überschreiten.

https://www.deezer.com/de/album/122769032

https://music.apple.com/de/album/crazy-single/1768888211

Was von der Woche übrig blieb. | 202551

ADHS häufiger im Erwachsenenalter diagnostiziert: Interview Alexandra Philipsen

Das Interview behandelt die zunehmende Diagnose von ADHS im Erwachsenenalter. So ist die Inzidenz neuer Diagnosen in Deutschland innerhalb von zehn Jahren von 8,6 auf 25,7 pro 10.000 Personen gestiegen. Professorin Alexandra Philipsen bewertet diese Entwicklung positiv, da ADHS bei Erwachsenen lange übersehen wurde. Sie schätzt die tatsächliche Prävalenz auf etwa 2,5 Prozent, während die administrativen Diagnosen zuvor nur bei 0,4 Prozent lagen. Ein Grund für die erhöhte Diagnosehäufigkeit ist das gestiegene Bewusstsein bei Fachleuten und Betroffenen. Gleichzeitig werden Frauen oft später diagnostiziert, da sie weniger auffällige Symptome zeigen. Trotz der verbesserten Diagnostik bestehen jedoch lange Wartezeiten für therapeutische Maßnahmen, was auf Mängel im Versorgungssystem hinweist. 16.12.2025 https://www.deutschlandfunk.de/adhs-wird-haeufiger-im-erwachsenenalter-diagostiziert-int-alexandra-philipsen-100.html

Wie gut wirkt Tiefenhirnstimulation gegen Stottern? Interview Katrin Neumann

Das Interview behandelt die Anwendung der Tiefenhirnstimulation zur Behandlung von schwerem Stottern, das sowohl psychische als auch neurologische Ursachen hat. Ein neuer Behandlungsansatz wurde an einem Patienten getestet, der trotz langjähriger Therapie weiterhin stark betroffen war. Die Behandlung führte zu einer Reduktion der Stotterhäufigkeit um etwa 45 Prozent und zu einer Verbesserung der Lebensqualität um 38 Prozent. Da die Methode jedoch invasiv ist und nicht für alle Patienten geeignet, sind weitere Studien notwendig, um geeignete Kandidaten und optimale Stimulationsparameter zu identifizieren. Der Behandlungserfolg zeigt, dass die Tiefenhirnstimulation eine vielversprechende Option für Patienten mit schwerem Stottern darstellen könnte. 16.12.2025 https://www.deutschlandfunk.de/wie-gut-wirkt-tiefenhirnstimulation-gegen-stottern-int-katrin-neumann-100.html

Stress macht Fleisch schlechter – trotzdem töten Schlachthöfe nicht stressfrei!

Der Artikel beschreibt, wie sich Stress bei Tieren negativ auf die Qualität ihres Fleisches auswirkt. Obwohl Stress bei der Schlachtung offiziell vermieden werden sollte, sind gängige Praktiken wie die CO₂-Betäubung von Schweinen mit erheblichem Stress und Leiden verbunden. Dies entlarvt die Vorstellung einer stressfreien Schlachtung als Mythos. Zudem wird kritisiert, dass Schlachthöfe nur wenig Transparenz bieten und sich gegen Aufnahmen wehren, die die Realität zeigen. Letztlich wird deutlich, dass die Unterschiede im Tierwohl zwischen Bio- und konventionell gehaltenen Tieren oft geringer sind als von vielen Verbrauchern angenommen. 12.12.2025 https://vegpool.de/magazin/stress-adrenalin-fleisch-mythos.html

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Die Gewalt. | Zitat

» […] Gewalt macht jeden, der ihr unterworfen ist, zu einem Ding.
Bis zum Äußersten ausgeübt, macht sie den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Ding, denn sie macht ihn zu einer Leiche.

So gnadenlos sie vernichtet, so gnadenlos berauscht sie den, der sie besitzt oder zu besitzen glaubt. […] «

» […] La force est ce qui fait de quiconque lui est soumis une chose.
Exercée jusqu’au bout, elle fait de l’homme une chose au sens le plus littéral, car elle en fait un cadavre.

Aussi impitoyable qu’elle anéantit, aussi impitoyablement elle enivre celui qui la possède ou croit la posséder. […] «

~ Simone Weil, Die Ilias oder das Gedicht der Gewalt (L’Iliade ou le poème de la force), 1940/41, Erstdruck 1943 posthum, Reclam, Stuttgart

Simone Weil (1909–1943) war eine französische Philosophin, Sozialrevolutionärin und Mystikerin aus großbürgerlich-jüdischem Haus, die sich ihr ganzes Leben lang für soziale Gerechtigkeit einsetzte. Sie lebte in freiwilliger Armut und versuchte, die Arbeiterklasse durch direkte Erfahrung in der Industrie und Landwirtschaft zu verstehen. In ihrem Denken verband sie politische und spirituelle Aspekte und entwickelte dabei Konzepte wie „Schwerkraft“ und „Gnade“, die die menschliche Existenz prägen. Trotz ihrer schweren gesundheitlichen Probleme und ihrer kritischen Haltung gegenüber der katholischen Kirche, die sie als Institution ablehnte, suchte sie spirituelle Erfüllung. Sie verstarb im Alter von nur 34 Jahren an Tuberkulose.

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